Inhaltsverzeichnis

Schöpfungen zum Lebenkönnen (Vorwort)

Die Gedichte

•  Das Lied vom Leben
Du Meister aller Lieder             
Selbstporträt                    

•  Und ich bin Pilgerin
   Gedichte des Jahres 1996
Ringe? Stufen?             
Lyrische Stimmung                 
Leben! Glück!                   
Es ist, als sei’n mir all die Farben       
Zuweilen wünscht man           
Das Jahr neigt sich dem Ende zu       

•  Mein Weg 
   Gedichte des Jahres 1997
Der Kirschbaum blüht               
An meinen Tod (Wer bist du nur...)       
Ich werfe dir den Handschuh hin        
Ein Bogen der Freude   
Abschied von Wärme             
Du Alte, Du Weise - Meisterin       

•  Das Tor ist zugefallen
   Gedichte des Jahres 1998
Augenblick (Hauchdünn ist die Scheide)   
Dieser Tag ist so leer               
Noch ist nicht Zeit des Lächelns
In tausend Formen gießt sich Licht       
Wenn deine Flügel brechen           
Mein Schicksal galoppiert           
Das Tor ist zugefallen               
   
•  Gott, gib Antwort! 
   Gedichte aus verschiedenen Jahren
O Herr, Du hast mich hilflos klein gemacht   
Ich rufe zu Dir, Gott               
Angst hat mich erfasst           
Mein Kämpfertum ist abgeschwollen   
Aus jeder Pore rinnt mein Schmerz       
Herr, ich ertrage Deine Gnade nicht
Ich lege mich zu Deinen Füßen...
•  Dies Werden und Vergehn 
   Gedichte des Jahres 1999
Die Vögel singen den Frühling herbei
In jedem Augenblick entsteht die Erde    
Die Seerose (Unfaßbar hell)           
Der Sommer neigt sich            
Pucki  (So ganz dem Augenblick ergeben)   
Mein Sehnen brennt mich           
Die Erde ist in neues Licht gehüllt       

•  Ich bin am Rand 
   Gedichte des Jahres 2000
Bitter ist mir jeder Trank             
Wilde Verzweiflung               
Schicksal, ich hasse Dich           
Es weint die Mutter, es weint das Kind        
Du stehst an jedem Weg   
Der Frühling brandet   
Als laste die Schwere             
Es gibt mir keiner Wichtigkeit       
O schweres Zerbrechen           

•  Das werdende Eine 
   Gedichte aus verschiedenen Jahren
Müde, so ohne klare Grenzen       
Die Dinge sind wie eine Schale          
Schweigen                    

Lebens- und Krankheitsdaten

Zu Judiths Selbstverständnis:
1. Brief - „Was will ich?“ 
2. Brief - „Der Weg zu einer inneren Freiheit“
3. Brief - „Ankunft in mir“

Die andere Hoffnung (Nachwort)

Verzeichnis der Gedichte alphabetisch








Leseproben aus den Gedichten und Briefen



Du Meister aller Lieder – spiel!
Ich lege mich in Deine Hände
so wie ein Engel, welcher fiel,
und sanft nun aufgerichtet steht
und fühlt, wie tosend Deine Hände
entfesselt sind, und in mir weht       
der Sturmwind Deines Atems.

Du Meister aller Lieder - spiel!         
Spiel mir das Lied vom Leben!


                                            23. 10. 1999                               



Mein Kämpfertum ist abgeschwollen,   
was mir nun bleibt, ist schlichtes Sein
und nichts zu fordern, nichts zu wollen   
als dieses Leben, diesen Tag allein.

Wenn Traurigkeit und Schwere
aus Stunden mir entgegendunkeln,
so will ich tiefer noch der Leere           
mich anvertraun, aus der im Schweigen
mir Gottes Splitterformen funkeln.

                                            17. 10. 1999



Die Erde ist in neues Licht gehüllt,
als wolle sie zur Hochzeit sich bereiten.
In klarem Weiß sieht sie mich an,
und diese Leere ist ganz angefüllt
mit Offenheit, aus der noch alles werden kann.

Vielleicht, daß in der Kälte dieser Tage
sich neues Blühen leise Wege bahnt.
Im Schutz des Frostes, geht die Sage,         
daß die Natur in ihrem tiefsten Tode
schon den Gesang vom Frühling ahnt.


                                            23. 12. 1999



                Pucki
       (Hommage an unsere Katze)
                       
So ganz dem Augenblick ergeben            
hast Du im Sonnenschein gelegen,
Dein dunkles Fell im Spiel mit hellen Strahlen,
erfüllt von wacher Ruhe – hingegossen,

die gelben Augen halb geschlossen
und nur die flinken Ohren im Empfangen,
ertastend, was die Bäume, Büsche, Wesen
für Bilder in die Atmosphäre malen.           

Und dann, als hätte Dich               
ein schneller, scharfer Ruf erreicht,        
ein Windhauch, der Dich leis umschlich,       
ein Schritt - uns Menschen unbedeutend -     

spannt Deine Sinne, Wachheit läutend,   
und unvermittelt bist Du auf dem Weg,       
hast fast im Flug Dein Reich durchmessen           
und jede Botschaft aus Geruch, Licht, Laut gelesen.

Dann sitzest Du, Herrscherin ganz,
voll Anmut, die sich mühlos leicht           
in jeder Regung spiegelt               
von Ohrenspitzen bis zum Schwanz.

Und voll Vertraun in Zärtlichkeit           
konntest Du unsern Händen schmeicheln,
Dich überlassen – doch die Zeit
hast du bestimmt, das Ende unserm Streicheln.      

Du Meisterin des Augenblicks,
nie hast Du festgehalten,                   
wenn aus den Schalen eines Stücks
sich ein Moment ganz neu entfalten

wollte – Du hast ihn besiegelt
mit Deinem Sein, konntest den neuen fassen
und hast zuletzt im Tode noch
Dich ganz dem Sein im Wandel überlassen.

                                            15. 10. 1999





Aus einem Brief vom 17.01.2001 an einen Freund der Familie:

"Die Bewegung meines Schicksals widerspricht der Richtung, die einem jungen Leben offensteht. Die Möglichkeit, "nach außen" zu gehen, wurde immer geringer, und der einzige Weg, der mir blieb, ist der Weg zu einer inneren Freiheit, ohne von außen Anstoß zu haben. Mit wachsender Behinderung lernte und lerne ich immer mehr, wie reich ein solcher Zustand sein kann, weil er zur inneren Einkehr aufruft."



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